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Dog Day 2024: Bindung bindet

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Unter dem Motto „Bindung bindet“ fand am 4. und 5. Oktober 2024 der Dog Day der Privaten Pädagogischen Hochschule Burgenland (PPH Burgenland) in Kooperation mit dem Verein zur Förderung tiergestützter Pädagogik (VTP) in Neutal, Mittelburgenland, statt.

Bildungsdirektor Alfred Lehner und Vereinsobmann Hannes Schmid eröffneten das österreichweite Symposium zur Hundegestützten Pädagogik. In ihren Beiträgen berichteten sie von persönlichen positiven Erfahrungen mit Hunden im Schulalltag und bekräftigten ihre fortwährende Unterstützung.

Das Programm umfasste Vorträge renommierter internationaler Referent:innen und bot in entspannter Atmosphäre Gelegenheit zum fachlichen Austausch von Wissen und Erfahrungen.

Den Auftakt am 4. Oktober gestaltete Brigitte Moosbrugger mit einem praxisnahen Einblick in den respektvollen und gleichwürdigen Einsatz von Schulhunden. Erik Schmid beleuchtete die wertfreie Interpretation der Körpersprache von Hunden als Basis gelingender Kommunikation und als wichtige Maßnahme zur Bissprävention. Anhand anschaulicher Beispiele und Videos zeigte er, wie das Ausdrucksverhalten von Hunden erkannt und richtig eingeschätzt werden kann. Astrid Böhm rundete den ersten Tag mit ihrem Workshop zu „PORTL – The Operant Research and Training Lab“ ab. Der Workshop bot Einblicke in verschiedene Lerntheorien und eröffnete den Teilnehmenden durch Perspektivwechsel zahlreiche neue Erkenntnisse.

Am zweiten Tag gab Barbara Wieneritsch einen Einblick in die Arbeit und Anwendungsbereiche des Tellington-TTouch-Trainings. Diese Methode fördert das geistige und körperliche Wohlbefinden von Hunden und stellt somit auch für Schulhunde eine wertvolle Ressource dar. Lisa Glenk widmete sich dem Thema „Wohlbefinden von Hunden im pädagogischen Einsatz“. Sie betonte, dass der Mensch an der Seite des Hundes 50 % des Teams bildet, jedoch 100 % der Verantwortung für das Wohlbefinden aller Beteiligten trägt. Neue Forschungsergebnisse hoben die Wichtigkeit dieser Verantwortungsübernahme im hundegestützten Setting hervor.

Die schwedische Pionierin und Oxytocin-Forscherin Kerstin Uvnäs Moberg sowie der deutsche Experte für bindungsgeleitete Interventionen, Henri Julius, beleuchteten das Thema Beziehung und Oxytocin aus einem physiologischen Blickwinkel. Sie erklärten die Bedeutung von Oxytocin – dem „Hormon der Nähe“ – für Ruhe, Entspannung und die Verbesserung der Wahrnehmung von Beziehungssignalen. Oxytocin stärkt das Vertrauen in andere Menschen und wirkt positiv auf Gesundheit und Leistungsfähigkeit.

Im Hinblick auf die kognitive Entwicklung betonten die Referent:innen, dass Stressreduktion zentral ist, um das Lernpotenzial vollständig zu entfalten. Die Qualität des Lernens hängt stark von der Bindungsqualität ab – im schulischen Kontext insbesondere von der Beziehung zwischen Lehrer:innen und Schüler:innen. Wenn Symptome von Kindern und Schüler:innen als Anpassungen an ihre Lebensbedingungen verstanden werden und der Unterschied zwischen Anpassung und Störung berücksichtigt wird, ergibt sich eine neue Perspektive auf eine kindzentrierte, symptomorientierte Pädagogik.

Kerstin Uvnäs Moberg betonte: „You must get into the system!“ Die tiergestützte Pädagogik bewegt sich in einem komplexen System, und es ist von besonderer Bedeutung, die entsprechenden Kompetenzen zu kennen und gezielt anzuwenden.

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